Räume voller Lebensschätze – Entspanntes Schreibwochenende auf dem Kieselhof 11. Dezember 2023
November 2023: Zum zweiten Mal lud die keb Landkreis Esslingen zu einem Schreibwochenende unter der Leitung von Miriam Hägner ein.
Ein paar Tage dem Alltag entfliehen, sich der eigenen Biografie widmen und sich in die Kindheit zurückversetzen, aber bei der Reise in die Erinnerungen im Alleinsein damit nicht allein gelassen zu werden, sondern Begegnung und Gemeinschaft erfahren: Unter diesem Motto stand dieses Wochenende.
In idealer Gruppengröße fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich größtenteils zuvor nicht kannten, nach und nach auf dem Kieselhof ein, jenem gemütlichen Seminarhaus, einem Fachwerkgehöft ähnlich in der Natur auf den Berghöhen oberhalb von Murrhardt.
Etwas abgelegen und somit wie geschaffen zum Eintauchen in die eigene Geschichte, ohne weitere Ablenkung von außen.
Am Nachmittag bereits hier zeigte sich, dass es ein harmonisches Miteinander werden würde. Nach einem Abendessen am Kaminofenfeuer, das von morgens bis abends immer wieder geschürt werden musste und das entspannte Geschehen mit Wärme und knackendem Holzfeuerduft erfüllte, traf man sich, um die jeweiligen Erwartungen an das Wochenende zu formulieren.
Der erste gemeinsame Tag begann mit einem meditativen Morgenimpuls in angenehmer Stimmung bei Kerzenschein. Angeleitet durch Miriam Hägner, widmeten sich die Teilnehmenden den Bildern, die sich durch Fragen und Impulse ergaben. Bereits hier stellte sich heraus, dass Manche kaum mit dem Schreiben aufhören konnten, um dann am Mittagessen teilzunehmen.
Am Nachmittag wurde ,,der Erinnerungskoffer“ geöffnet, und es gab viele „Ahs“ und „Ohs“, denn der ganze Raum war dekoriert mit Gegenstanden aus vergangenen Zeiten, die alle zum Ziel hatten, die Schreibenden mit allen Sinnen zu inspirieren. Sie konnten ihren Erinnerungen im freien Schreiben Ausdruck verleihen und ihre Eindrücke am Abend in ebenso freien Gedichtformen komprimieren. Auch das Handwerkzeug dazu lieferte Miriam Hägner.
Wer mochte, teilte seine Gedichte mit der Gruppe, und es kamen wahre Lebensschätze zum Vorschein. Wie in allen Schreibkursen legte Miriam Hägner Wert auf einen offenen und wertschätzenden Umgang miteinander, was der Gruppe ein Selbstverständnis war. Durch die zahlreichen Anregungen und Möglichkeiten, die Gedanken mit Methode zu sortieren und zu verschriftlichen, gelang es Miriam Hägner wieder einmal, den unterschiedlichen Bedürfnissen Aller gerecht zu werden.
Am nächsten Tag nahm man sich der Frage an: Was mache ich mit all den Geschichten? Wie bringe ich nun all die Geschichten in eine Form?
Es stellte sich schnell heraus, dass es zu klären galt, wer der Adressat der eigenen Biografie sein soll. Bei dem einen waren es die Enkel, bei der anderen die Kinder oder einfach man selbst. Auf welchen Lebensabschnitt lege ich meinen Fokus? Die Kursleiterin zeigte verschiedene Wege auf, die Gedanken zu sortieren und zu entscheiden, was unbedingt geschrieben werden soll oder will und kann.
Wie auch bei den abendlichen Schreibkursen mit Miriam Hägner bei der keb im Landkreis Esslingen oder beim „Schreiben unterwegs“ daselbst verdankten die Beteiligten Miriam eine Schatztruhe an Ideen und konkrete Handreichungen. Erfüllt mit Anregungen und Impulsen machten sich die Teilnehmenden am späten Sonntagnachmittag auf den Heimweg.
Das Konzept des Schreibwochenendes wird fortgesetzt wieder angeboten für Anfänger*innen und Fortgeschrittene in Kloster Untermarchtal, dort unter dem Titel „Tagebuch aus der Stille“:
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