Erwartungsfroh fanden sich alle Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer am Freitagabend im Café Corner am Hafen ein. Einige kannten sich schon von anderen Kreativkursen, es wurden auch schon Skizzenbücher herumgereicht, die unsere Referentin Nadja Pidan mitgebracht hatte. Am Samstag ging es auf den Markt, dort konnten wir uns an der Inselhalle unterstellen und mit Stift und Block dem Regen trotzen. Die Marktstände, vor allem die Details dort, und die Musterwiederholungen waren das erste Thema. Danach suchten wir Unterstand im Münster und waren Gäste bei einer wunderbaren Orgelmatinee, die sich als dreihundertste und damit die Abschiedsdarbietung des Organisten herausstellte. Zu Musik zu zeichnen war ein entspannendes Erlebnis, dabei sind sehr schöne Skizzen vom Innenraum des Münsters entstanden. Hier mussten alle versuchen zu abstrahieren, um sich nicht in den Details und den Ornamenten zu verlieren und doch die vorhandene Stimmung einzufangen.

In der Mittagspause fanden wir ein schönes Lokal, um uns zu stärken. Im ehemaligen Kanonissen-Stift, heute Hotel und Gasthof, verbrachten wir in idyllischer Atmosphäre unsere Mittagspause und konnten unsere Eindrücke verarbeiten und dazu leckeren Kaiserschmarrn essen. Am Nachmittag besuchten wir alle, wetterbedingt, die aktuelle Christo-Ausstellung im Kunstmuseum. Es war eine wirklich tolle Inspirationsquelle, was einige dazu veranlasste, alle weiteren skizzierten „Dinge“ einzupacken … Es machte so viel Spaß, dass im historischen Bahnhof weiterhin alles Mögliche „verpackt“ gezeichnet wurde. Zum Ausklang machten wir dann noch schnelle Skizzen von den Besuchern, die dort ein- und ausgingen.

Am Abend verabredeten wir uns gemeinsam im Gasthof Stift zum Essen. Es wurde ein sehr schöner, geselliger Abend, bei dem Nadja die Frühaufsteher (earlybirds) zum Zeichnen des Sonnenaufganges über dem See, am Sonntagmorgen, animierte. Tatsächlich kamen auch ein paar wenige… Der Sonntagmorgen zeigte sich sehr freundlich. Man traf sich im Hafen, um die schönen Farben und Kontraste auf dem See einzufangen und wieder einmal das Abstrahieren zu üben. Nicht jedes Boot, jedes Seil und jede Boje und jeder Pfosten muss auf die Skizze! Eine weitere Übung dazu gab es noch in den schönen Gassen von Lindau. Hier ging es auch darum, nicht jedes Tor, Fenster, Haus oder Detail zu zeichnen, sondern die Stimmung und die Farben einzufangen und durch wenige Details zu ergänzen. Dabei sind sehr schöne und lockere Skizzen entstanden. Nach dieser Übungseinheit verabschiedeten wir uns von Nadja. Einige wollten den schönen sonnigen Nachmittag beim Skizzieren am See verbringen. Die Wahrzeichen von Lindau mussten zum Ausklang als Modelle herhalten. Insgesamt war es ein sehr intensives und kreatives Wochenende, und man konnte sich ganz auf das Zeichnen konzentrieren.
Unsere Zeichnungen müssen nicht perfekt sein. An erster Stelle steht der Spaß am gemeinsamen Zeichnen.